Defocus

Defocus

Die Motive dieser Fotografien sind meist dem Fernsehen entnommen, da sich hier die Bilderflut ungehindert in meine Wohnung ergießt. Die gesteuerte Unschärfe (defokussiert) verweigert dem Betrachter die genaue Information über das Abgebildete. Gerade dies wird meist von Fotografien verlangt.
Die Unschärfe ist so fokussiert, dass selbst das Korn verschwindet, und die Tonwerte und Farbübergänge so fließend wie bei einem Fotogramm werden. Meist nehme ich noch kleinere Veränderungen von Kontrast und Farbbalance am Computer vor.

swimming
Tatort
Überraschung
Paare
changing
Changing
2011 Raum5, Düsseldorf
Ausstellungen

 

Das Fotopapier ist auf 3mm starke Dibondträger aufgezogen und mit einer UV-Schutzfolie kaschiert. Sie werden mit einem Abstand von ca. 5 cm zur Wand – gleichsam schwebend – angebracht. Die Unschärfe kontrastiert mit der scharfen Bildbegrenzung. Die Rückseite der Platten ist mit einer farbigen Folie bezogen, so dass der Reflex einen leichten farbigen Schatten auf die Wand wirft.

Während der Betrachter sich im Raum bewegt, sich den Bildern nähert und wieder entfernt, soll er die Veränderbarkeit seiner Wahrnehmung und seiner Bildbetrachtung erfahren. Ist dem Abgebildeten jedoch einmal ein Inhalt zugesprochen, fällt es schwer, sich wieder von diesem zu lösen und sich einer anderen Interpretationsmöglichkeit zu zuwenden. Annäherung bringt kein Mehr an Klarheit, das Bild entwindet sich mit jedem Schritt, Details verweigern sich dem Zugriff und verbergen sich wohlwollend hinter farbigen Flächen. Erst Entfernung ermöglicht eine gewisse Konturenschärfe und ein Erkennen des Abgebildeten, eine letzte Unsicherheit, ein Geheimnis jedoch bleibt bestehen.

Die einzelnen Bilder der mehrteiligen Arbeiten stehen in einem nicht erkennbaren, aber zu ergründenden Zusammenhang. Ich möchte einen Anstoß geben und die Phantasie des Betrachters in eine beliebige Richtung in Gang setzen.